Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften

Per- und polyfluorierte Tenside (PFT) werden unter anderem in Galvaniken eingesetzt. Dort dienen sie einerseits als Netzmittel und andererseits sind sie ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes für die Mitarbeiter. Für diesen Zweck wurde bis vor wenigen Jahren Perfluoroctansulfonat (PFOS) eingesetzt. Auf Grund der in den letzten Jahrzehnten erkannten negativen Eigenschaften wie Persistenz, Bioakkumulation und ubiquitäre Verbreitung wurde PFOS jedoch in vielen Betrieben durch das teilfluorierte Tensid 6:2 FTS ersetzt.
Bisher ist jedoch nur wenig über das Umweltverhalten dieser Verbindung bekannt. Sie trägt jedoch inzwischen erheblich zur Fracht von PFT in industriellen Abwässern bei.

Die betriebliche Abwasserreinigung in galvanischen Betrieben sowie die Abwasserbehandlungsmethoden kommunaler Kläranlagen sind für 6:2 FTS ineffektiv, sodass diese Verbindung in verhältnismäßig hohen Konzentrationen in die Umwelt gelangt. Dort setzen unser Forschungsarbeiten an. Es werden neue Methoden entwickelt mit denen 6:2 FTS aus dem Abwasser entfernt werden können. Dabei wird besonders die Reinigung von 6:2 FTS haltigen Abwässern aus galvanischen Betrieben untersucht, unter der Maßgabe, einen geschlossenen Stoffkreislauf für das Tensid zu erzielen.

Mikroplastik

Synthetische Polymere sind wichtige Werkstoffe und besitzen ein breites Anwendungsspektrum. Mit dem Anstieg des Kunststoffverbrauchs kommt es zunehmend zu einer Verschmutzung der Umwelt. Mikroplastik (<5 mm) wurde bereits im marinen Bereich und Oberflächengewässern nachgewiesen und hat schädliche Effekte auf zahlreiche Biota (Verwechslung mit Nahrung, Träger für Schadstoffe). Zur Bewertung der Umweltrelevanz bzw. der Wirksamkeit eingeleiteter Maßnahmen sind aufeinander abgestimmte Messverfahren, die zu quantitativen Aussagen führen, notwendig. Dazu müssen Analysetechniken angefangen bei der Probennahme über die Aufarbeitung bis hin zur Identifikation bzw. Detektion harmonisiert und über Ringversuche validiert werden. Als Methode zur Polymercharakterisierung wird die Pyrolyse in Kombination mit Gaschromatographie-Massenspektrometrie untersucht.